Workshop: Fotografie im Dienst der Wissenschaft

 

Flyer: Fotografie im Dienst der Wissenschaft, Workshop am 4. September 2014 im Deutschen Museum, München

Flyer: Fotografie im Dienst der Wissenschaft, Workshop am 4. September 2014 im Deutschen Museum, München. Abb. Otto Lehmann, Otto Lehmanns mikrophotographischer Apparat an der Technischen Hochschule Karlsruhe,ca. 15x10cm Silbergelatineabzug, ca. 1904

Flyer

Wann? 4. September 2014, 9.00 – 16.00 Uhr

Wo? Deutsches Museum, Museumsinsel 1, 80538 München, Bibliotheksgebäude, Alter Seminarraum

Schon bald nach ihrer Erfindung wurde die Fotografie ein wichtiges methodisches Instrument unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen. Ihr mechanisches Aufzeichnungsverfahren lieferte scheinbar objektive Bilder, die Unsichtbares sichtbar machen, neue Erkenntnisse visuell dokumentieren, flüchtige Ergebnisse als dauerhaftes Wissen speichern und diese öffentlich machen sollten. Dabei wurde die Wechselwirkung von Kamera- bzw. Objektivtechnik, Fotochemie und Aufnahmepraxen zunehmend epistemologisch und auch kritisch reflektiert und in einer Vielzahl an Veröffentlichungen diskutiert.

Der Workshop „Fotografie im Dienst der Wissenschaft“ beleuchtet die theoretische und praktische Entwicklung in der wissenschaftlichen Fotografie mit einem besonderen Fokus auf die Zeit zwischen 1880 und 1920, nicht ohne wesentliche Entwicklungen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einzubeziehen. Dabei rücken einige zentrale Fragen in den Vordergrund: Wie ließ sich Wissen visualisieren und welche Möglichkeiten boten die unterschiedlichen Darstellungsmedien „Zeichnung“, „Fotografie“ und „Film“? Welche Rolle spielte die Reproduzierbarkeit und Verbreitung der Fotografie für ihre Etablierung in der Forschung? Und schließlich: Wie gestaltete sich der Einsatz der Fotografie in der wissenschaftlichen Praxis und wie beeinflussten sich Untersuchungsgegenstand und die zur Verfügung stehende fotografische Technik?

Der interdisziplinär ausgerichtete Workshop findet im Rahmen des SAW-Verbundsprojekts „Visual History. Institutionen und Medien des Bildgedächtnisses“ statt, das die historische Bildforschung der Fotografie mit unterschiedlichen Teilprojekten vorantreiben will. Anmeldung bis 22. August 2014.

 

PROGRAMM

08.30 bis 09.00 Uhr  – Anmeldung

09.00 bis 09.15 Uhr – Einführung: Dr. Wilhelm Füßl (Deutsches Museum, München)

 

Sektion 1: Zeichnung – Fotografie – Film

Visualisierung von Wissen

09.15 bis 10.45 Uhr – Moderation: Dr. Wilhelm Füßl (Deutsches Museum, München)

Dr. Elke Schulze (Erich Ohser-e.o.plauen Stiftung, Plauen): Auf den Strich gebracht. Von der Eigenart wissenschaftlichen Zeichnens

Stefanie Dufhues M.A. (Deutsches Museum, München): ‚objektiv’/ ‚naturgetreu’/ ‚authentisch’? Fotografie im mikroskopischen Arbeitsprozess

Mag. Regina Wuzella (Friedrich-Alexander-Universität, Erlangen-Nürnberg): Maßloses Leben – Mikrokinematografien physiologischer Vorgänge

Kaffeepause

 

Sektion 2: Mehr Sehen, mehr Wissen

Verbreitung der Fotografie

11.30 bis 12.30 Uhr Moderation: Dr. Cornelia Kemp (Deutsches Museum, München)

Prof. Dr. Steffen Siegel (Friedrich-Schiller-Universität Jena): Fotografie in der Sackgasse? Vervielfältigungen der Daguerreotypie

Mag. Ulrike Matzer (Akademie der bildenden Künste, Wien): Josef Maria Eders „Ausführliches Handbuch der Photographie“

Mittagspause

 

Sektion 3: Forschen mit der Kamera

Blicke in die wissenschaftliche Praxis

14.00 bis 15.30 Uhr – Moderation: PD Dr. Annette Vowinckel (Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam)

Prof. Dr. Christoph Hoffmann (Universität Luzern): „mit voller Schärfe“. Bedingungen und Funktionen der Geschossfotografien von Ernst Mach und Peter Salcher 1886

Prof. Dr. Lars Nowak (Friedrich-Alexander-Universität, Erlangen-Nürnberg): Bewegungsunschärfen. Zum Gebrauch der Langzeitbelichtung in der ballistischen Fotografie

Sara Hillnhütter M.A. (Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, Berlin): Geschichte machen. Der Gebrauch von Fotografie und Zeichnung als Planbilder in der Denkmalpflege des 19. Jahrhunderts

15.30 bis 16.00 Uhr – Abschlussdiskussion

 

Ernst Mach, Schuss durch dein Cartonblatt

Ernst Mach, Schuss durch ein Cartonblatt. Bleiprojectil. Linke Blendung, 3,9×3,9 cm, Glasplattennegativ, 1888 ()

 

Link zur Website

Beitrag auf H-Soz-u-Kult

 

Flyer: Fotografie im Dienst der Wissenschaft, Workshop am 4. September 2014 im Deutschen Museum, München

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