Wer ist Familie Lindenberger?

Lindenberger/Jüdisches Museum Berlin ©

Foto im kleinen Kreis am Tag der Bar Mitzwa – womöglich nur Familie Lindenberger. Fotoalbum der Familie Lindenberger, Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Michael Lindenberger © Seite 43

Im Jahr 1933 feierte Hermann Lindenberger laut Bildunterschrift Bar Mitzwa. Auf diesem Foto mit über 40 Personen sind mehrere Mitglieder der Familie Lindenberger zu erkennen. In der Mitte sitzt Isaak. Links von Isaak befinden sich Joseph, Etta, Fritz und Helene. Auf der rechten Seite stehen Resi, Meta und Lotte. Diese Personen lassen sich allein anhand der Informationen im Fotoalbum zuordnen, da sie auf anderen Fotos abgelichtet und im Album mit Namen beschriftet wurden (Seite 9, 31, 33, 36, 37 und 38).

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Collage mit dem Gruppenfoto von der Bar Mitzwa (Seite 42) und Ausschnitten von auf anderen Fotos wiederentdeckten, namentlich nicht identifizierbaren Personen. Fotoalbum der Familie Lindenberger, Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Michael Lindenberger © Seiten 11, 16, 22, 24, 27, 42

Womöglich sind auf dem darauffolgenden Foto alle an jenem Tag anwesenden Mitglieder der Familie Lindenberger abgebildet (Seite 43). Die einzigen im Fotoalbum beschrifteten Familienmitglieder Lindenberger, die nicht auf dem Gruppenfoto auszumachen sind, sind Nathan und Robert (Seite 31 und 35).

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Nathan und Robert Lindenberger. Fotoalbum der Familie Lindenberger, Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Michael Lindenberger © Seite 35

Doch auch einige nicht namentlich zuordenbare Personen lassen sich auf anderen Bildern im Album wiederfinden. Der Junge in der Mitte des Gruppenfotos schwimmt auf einer Aufnahme mit Hermann gemeinsam im Wasser (Seite 22). Hermann und das Mädchen links von ihm haben sich zu zweit ablichten lassen (Seite 25). Ein Mann oben links erscheint sowohl auf dem Foto von der Kostümfeier (Seite 11) als auch auf einem später entstandenen Gruppenbild (Seite 16). Dieser Mann ist neben Helene, Joseph, Etta und Hermann Lindenberger die einzige Person auf dem Gruppenfoto, die sich auf späteren Bildern (nach der Flucht) wiederfinden lässt. Die Frage bleibt offen: Handelt es sich um Familienmitglieder, Freunde, Bekannte, Kollegen oder gibt es eine andere Verbindung?

Auf dem Einband des Fotoalbums steht: „Fam J. Lindenb. + Fam L. Taitza“ (Familie Joseph Lindenberger und Familie Helene Taitza). Allerdings lassen sich im Album keine Mitglieder der Familie Taitza identifizieren, da die mit „Taitza“ beschrifteten Bilder nachträglich entfernt wurden (Seite 29 und 32). Es wäre gut möglich, dass mehrere der auf dem Gruppenfoto abgelichteten Personen Mitglieder der Familie Taitza sind.

Die Zugehörigkeit von Fotografierten zur Familie Lindenberger lässt sich im Album lediglich anhand einiger weniger Beschriftungen feststellen. Bei der Mehrheit der abgebildeten Personen bleibt unklar, wer sie sind und in welcher Beziehung sie zur Familie Lindenberger stehen.

Dieser Artikel ist Teil des Themendossiers: „un.sichtbar. Blicke auf das Fotoalbum einer jüdischen Familie 1904-1969“, herausgegeben von Christine Bartlitz, Christoph Kreutzmüller und Theresia Ziehe

Themendossier: un.sichtbar: Blicke auf das Fotoalbum einer jüdischen Familie 1904-1969