Agentin und Gründerin: Maria Eisner

 

Bis in die 1990er Jahre wurde die Rolle von Maria Eisner als „Secretary and Treasurer“ immer wieder mit Sekretärin und Schatzmeisterin oder Büroleiterin im Gründerkreis der legendären Magnum-Männer übersetzt.[1] Jubiläumsschriften, Dokumentationen und Kurzbiografien weisen Eisner bis heute immer wieder als italienische Fotografin aus, verschweigen dabei aber Teile ihres Werdegangs oder deuten ihren Einfluss auf die von ihr gegründeten Agenturen und der dort arbeitenden Fotografen nur vage an.[2] Infolge ihres frühen Rückzugs aus dem Agenturgeschäft im Jahr 1951 sind ihre Verdienste um Assignments, Editionen und Bildrechte im frühen Bildermarkt sowie ihre Bedeutung als wichtige Mentorin bedeutender Fotograf:innen bis heute wenig beachtet.

Die Bildbände zu den Jubiläen von Magnum begnügten sich bislang mit kurzen biografischen Notizen zu ihr, während die Werdegänge und Werke der Fotograf:innen ausführlich dargestellt wurden.[3] Im Jahr 1985 erzählte Richard Whelan in seiner Robert Capa-Biografie beiläufig von der Bedeutung Maria Eisners für dessen Werdegang.[4] Mit der Ausstellung „Alliance Photo – Agence Photographique 1934-1940“ in der Bibliothèque Historique de la Ville de Paris“ im Jahr 1988 wiesen ihr Thomas Michael Gunther und Marie de Thézy zwar den gebührenden Platz in der Fotografiegeschichte zu, aber außerhalb der Fachkreise fand dies nur wenig Beachtung.[5]

Im Jahr 2010 kuratierte Cynthia Young die Ausstellung zur spektakulären Wiederentdeckung des „Mexican Suitcase“, der einen Teil der verschollen geglaubten Negative aus dem Spanischen Bürgerkrieg von Robert Capa, David Seymour und Gerda Taro enthielt, ohne die Rolle Eisners und von Alliance Photo genauer auszuführen.[6] Kurz darauf erwähnten Bernard Lebrun und Michel Lefebvre in ihrer Dokumentation über Robert Capas Pariser Jahre Maria Eisner als seine Bildagentin in der Nachbarschaft der Rue Froideveaux.[7] Im Jahr 2013 beschrieb Irme Schaber Eisners Bedeutung in der Biografie Gerda Taros.[8] Nadya Bair arbeitete schließlich im Jahr 2020 u.a. die Rolle der Magnum-Frauen in ihrem Buch „The Decisive Network“ gründlicher auf.[9] In der zum 75-jährigen Agenturjubiläum 2022 erschienenen Graphic Novel „Magnum Generation(s)“ erscheint Maria Eisner als eine wiederkehrende Schlüsselfigur in der Agentur(vor)geschichte.[10] Doch trat ihre Person vielfach wieder zurück in den Schatten derer, die sie förderte.

 

Von Mailand nach Bamberg, 1909-1928

Maria Johanna (Giovanna, it., Jeanne, fr.) Eisner wurde am 8. Februar 1909 in Mailand geboren.[11] Ihr Vater Alfred Eisner, gebürtig aus dem damals österreichisch-ungarischen Karlsbad, war bereits im Alter von 14 Jahren nach Lincoln, Nebraska, ausgewandert. Er arbeitete dort zunächst als Bürogehilfe und später als Kurzwarenhändler. Alfred erhielt 1891 die amerikanische Staatsbürgerschaft. Er zog im Mai 1896 nach Mailand.[12] Die Mutter Emma war eines von acht Kindern des Spielwarenhändlers Anton Lederer und seiner Frau Charlotte, geb. Rauh, aus Bamberg.[13]

Nach Eheschließung und Geburt ihres einzigen Kindes in den Mailänder Jahren war mit dem Kriegseintritt Italiens im Frühjahr 1915 für die Kaufleute kein Bleiben mehr möglich. Maria Eisner blieben die italienische Sprache und der italienische Pass. Zu Beginn des Jahres 1915 verpflichtete sich Alfred Eisner in der österreichisch-ungarischen Armee. Er geriet gegen Kriegsende kurzzeitig in serbische Gefangenschaft.[14] Maria verbrachte eine Zeit bei ihrer Tante Paula Lederer-Reichenberg in Bochum.[15] Nach Kriegsende übernahmen Alfred und Emma Eisner das Geschäft von Anton Lederer, der im Jahr 1917 verstorben war. Zum Spiel- und Kurzwarenhandel gehörte auch ein kleiner Ansichtskartenverlag, über den Maria vermutlich ihren ersten Einblick in den Bilderhandel erlangte.[16]

 

Atlantis, Berlin 1929-1933

Emma Eisners Bruder Philipp (1872-1944), Archäologe und Altphilologe, hatte sich ab 1911 in Berlin niedergelassen und wurde zu einem angesehenen, geschäftlich gut vernetzten Numismatiker. Es gab eine verwandtschaftliche und geschäftliche Beziehung zum Münz- und Antiquitätenhändler Jacob Hirsch, der seine Geschäfte bereits in München, Berlin, Genf, Luzern, Paris und später auch in New York betrieb.[17] Numismatik und Frühgeschichte stellten auch eine Verbindung zu dem derzeit in Berlin tätigen Schweizer Verleger und Fotografen Martin Hürlimann und dessen Vater Hans in Zürich da.[18] Hürlimann gab seit Januar 1929 seine neue Zeitschrift „Atlantis – Länder, Völker, Reisen“ zunächst im Ernst Wasmuth Verlag und ab 1930 im eigenen Atlantis-Verlag heraus.

Maria Eisner begann hier ihre Laufbahn als Redaktionssekretärin in der Markgrafenstr. 11, später in der Oranienstr. 117/118 in unmittelbarer Nähe zum Zeitungsviertel.[19] Am 31. August 1931 erhielt sie die deutsche Staatsangehörigkeit. Die Arbeit im Atlantis-Verlag brachte viele Begegnungen und Kontakte, beginnend bei den Geschwistern Hürlimann, über den Chefredakteur Walther Meier, den künstlerischen Berater Werner R. Deutsch, zum für Produktion und Vertrieb zuständigen Bibliographischen Institut Leipzig mit den vielen prominenten Autor:innen und Fotograf:innen des Verlags und zu den Persönlichkeiten der regionalen und überregionalen Presse- und Verlagswelt.

Dort dürfte Maria Eisner auch ihren zukünftigen Mentor Simon Guttmann, Chef der Fotoagentur Deutscher Photodienst (Dephot), kennengelernt haben. Dephot lieferte im Verlauf der ersten „Atlantis“-Jahre Fotografien von Reiseberichten u.a. von Harald Lechenperg und Walter Bosshard. Schon im Mai-Heft 1929 brachte „Atlantis“ Bosshards Titelbild der „junge(n) Königin von Ladakh“ und den zugehörigen Bericht von der deutschen Zentralasien-Expedition mit 24 Fotos. (Abb. 1)

Cover eines Zeitschriftenhefts mit dem Bild einer jungen Frau in traditioneller Kleidung

Abb. 1: Titel: „Die junge Königin von Ladakh (West Tibet)“, Foto: Walter Bosshard,
in: Atlantis (Ernst Wasmuth Verlag), Mai 1929, H. 5 ©

Maria Eisner war Zeugin des Fotografendebüts des jungen ungarischen Laboranten, der bei Dephot arbeitete. Endre Ernö Friedmann, der sich später Robert Capa nennen sollte, veröffentlichte im „Welt-Spiegel“ im Dezember 1932 seine Bilder von Leo Trotzki am Rednerpult in Kopenhagen.

 

Alliance Photo, Paris 1933-1939

Mit dem Beginn der NS-Herrschaft wurde der Aufenthalt in Berlin für eine jüdische Pressemitarbeiterin böhmisch-bayrischer Abstammung mit dem Namen Eisner zu gefährlich.[20] Im Juni 1933 bestimmte Simon Guttmann die 24-jährige Maria Eisner zu seiner Vertretung in Paris. Guttmann verließ Berlin in Richtung Wien, wo auch der Journalist und Fotograf Harald Lechenperg mittlerweile wohnte. Lechenperg hatte der Familie des jungen Direktionsassistenten der „Münchner Illustrierte Presse“ Fritz Walter Gorodiski (Goreau, später: Goro) im März 1933 zur Flucht nach Paris verholfen.[21]

Maria Eisner und Goro gründeten die kurzlebige Agentur Anglo-Continental, die u.a. auch mit Guttmanns Material handelte. Der Karikaturist, Filmkritiker und Romanautor Lucien Alexandre Boisyvon (Pseudonym: Jean Le Hallier) half bei den Bildunterschriften.[22] Die Zeitschrift „VU“ verwendete Bildmaterial von Anglo-Continental von Oktober 1934 bis Januar 1936.[23] Goro beklagte später die Zahlungsmoral der französischen Verleger und Redakteure von Zeitschriften wie „VU“, „Le Journal“ und „Vogue“, die ihn seinen Lebensunterhalt in Paris nicht bestreiten ließ. Er zog sich schon im September in die Bretagne zurück.[24]

Ähnlich wie zuvor in Berlin waren in Paris zu den alteingesessenen Presseagenturen eine Vielzahl neu gegründeter, kooperierender und konkurrierender Bildagenturen hinzugekommen: so z.B. RAP, David Rappaport; Heinrich Guttmann; Hug Block, Hugo Block; Rapho, Sandor Rado; Agence Central Hans und Kurt Steinitz; Associated Press/PIX, Henri Daniel.[25] Diese drängten sich in den Markt zwischen den Fotografen und Zeitschriftenverlagen und erzwangen in der Regel die Abtretung der üblichen 50 Prozent des Honorars und aller Bildrechte. So mancher Fotograf und manche Fotografin beklagte den „Bilderraub“, wenn die Agenturen die Bilder weiterverkauften, ohne ihre Zustimmung einzuholen.[26]

Viele Künstler der Moderne suchten in den sich formierenden sozialistischen, antifaschistischen Organisationen gesellschaftliche Solidarität und Freiheit. Maria Eisner hielt sich an die Erfahrungen von Simon Guttmann mit seiner Dephot und sympathisierte wohl mit dessen genossenschaftlichen Gedanken.[27] Auch wenn sie kein ausgewiesenes Mitglied der AEAR (Association des écrivains et artistes révolutionnaires) wurde, bewegte sie sich in Kreisen der dort vertretenen Journalisten und Verleger.[28] Offen für neue Partner und an der Schnittstelle zwischen Journalismus und Kunst lernte Maria Eisner am Ende des Jahres 1933 über den ehemaligen Verleger Henri Jonquières den künstlerischen Direktor der Zeitschrift „Arts et Métiers Graphiques Photographie“ André Lejard kennen. Er machte sie zu Beginn des Jahres 1934 mit den Fotografen René Zuber und Pierre Boucher bekannt.[29]

Cover eines Zeitschriftenhefts mit dem Bild eines Soldaten vor einer Statue

Abb. 2: Titel: „Irak“, Fotograf: René Zuber, Alliance Photo, in: Regards, Nr. 281, vom 1. Juni 1939 ©

Eisner, Zuber und Boucher gründeten das Agentur-Kollektiv Alliance Photo nach dem Vorbild der Alliance Graphique der Illustratoren und ließen es zum 7. Dezember 1934 ins Handelsregister eintragen.[30] Bald konnte Maria Eisner die Agentur aufgrund ihres Erfolgs in die 125 Rue du Faubourg-Saint-Honoré verlegen, nicht weit entfernt von der Dependance des bereits erwähnten Jacob Hirsch, die sich in der Rue Saint Honoré am Place Vendome befand. Hinzu kamen bald die Fotograf:innen Denise Bellon, Émeric Feher, Suzanne Laroche (damalige Ehefrau von René Zuber), Juliette Lasserre, Pierre Verger (Abb. 4) und Ina Gurevitsch (Pseudonym: Bandy).[31]

Cover eines Zeitschriftenhefts mit dem Bild von fünf jungen Männern, die auf der Straße tanzen.

Abb. 3: Titel: „La tragédie d‘Haiti“, Fotograf: Pierre Verger, Alliance Photo, in:
Regards, Nr. 201, vom 18. November 1937 ©

Der Kunsthistoriker Christian Bouqueret beschreibt Alliance Photo als eine „association“ (Vereinigung, Verband), die den Fotografen u.a. einerseits Werbeaufträge und andererseits freie Auslandsreportagen ermöglichen sollte: René Zuber stellte den modernen Irak vor (Abb. 2), Pierre Boucher berichtete von der Hochzeit König Faruks von Ägypten und Pierre Verger vom Elend Haitis (Abb. 3). Émeric Feher zeigte das Licht Frankreichs, während Juliette Lasserre eher Milieustudien und Denise Bellon avantgardistische Porträts beisteuerten.

Maria Eisner vertrat im Unterschied zu den Konkurrenten eine neue Geschäftsethik, die Christian Bouqueret später als „deontologisch“ bezeichnete:[32] Jeder Fotograf, jede Fotografin erhielt ein monatliches Salär, die Agenturmitglieder incl. ihrer Agentin stellten sich die Aufträge überwiegend selbst. Die Publikationen wurden mit der Signatur des Fotografen/der Fotografin gekennzeichnet, in seltenen Fällen wurde die Agentur hinter dem Namen erwähnt. Die Fotograf:innen behielten die Bildrechte, eine Wiederveröffentlichung oder Weitergabe wurde neu berechnet. Es gab gestaffelte Bildtarife, die Agentur behielt 30 Prozent der Honorare.[33]

Diese Praxis verschaffte den Fotograf:innen materielle Absicherung und kreative Freiheit und gab Eisner Verhandlungsmacht auf dem Bildermarkt. Die Liste der Periodika mit Agenturbildern von Alliance Photo wuchs bis 1940 auf 43 Titel an, darunter so renommierte illustrierte Zeitschriften wie „VU“, „Regards“, „L’Illustration“, „Le monde Illustré“, „Art et Médecine“, „Illustrated London News“, „Coronet“ und „Life“.[34]

Alliance Photo war aus heutiger Sicht weniger aufgrund ihrer Unternehmensethik ein Vorläufer für Eisners spätere Agentur Magnum, sondern dort traf sich der zukünftige personelle Kern von Magnum, als Maria Eisner ab 1936 begann, die Fotoberichte zum Front populaire und aus dem Spanischen Bürgerkrieg zu editieren. Die Bilder lieferten die Fotografen Endre Friedmann (Pseudonym Robert Capa) zu den Feierlichkeiten in Paris (Abb. 4), später David Robert Szymin (Pseudonym: David Seymour gen. Chim) als erster Berichterstatter in Spanien (Abb. 5) und Gerda Pohorylle (Pseudonym Gerda Taro) sowie Hans Namuth und Georg Reisner ebenso von der spanischen Front.

Cover eines Zeitschriftenhefts mit dem Bild von einem Jungen, der auf den Schultern seines Vaters sitzt und eine Fahne trägt.

Abb. 4: Titel: „3 Jours de Fêtes“, Fotograf: Robert Capa, in: VU, Nr. 435, vom 15. Juli 1936 ©

Cover eines Zeitschriftenhefts mit dem Bild von mehreren Kindern, die auf der Straße spielen; in Hintergrund ein Denkmal.

Abb. 5a: Reportage: „La visage de Madrid“, Fotograf: Chim, in: Regards, Nr. 269, vom 9. März 1939 ©

Doppelseite einer Zeitschrift mit acht Bildern, die verschiedene Stadtansichten und Menschen in der Stadt zeigen.

Abb. 5b: Reportage: „La visage de Madrid“, Fotograf: Chim, in: Regards, Nr. 269, vom 9. März 1939 ©

Doppelseite einer Zeitschrift mit zehn Bildern, die verschiedene Stadtansichten und Menschen zeigen.

Abb. 5c: Reportage: „La visage de Madrid“, Fotograf: Chim, in: Regards, Nr. 269, vom 9. März 1939 ©

Auch Henri Cartier-Bresson, der nach seiner Rückkehr aus Mexiko (Abb. 6) und den USA aufgrund seiner damaligen Filmarbeit zeitweise weniger fotografierte, überließ Maria Eisner erste Reportagen.

Cover eines Zeitschriftenhefts mit dem Bild von einem Stierkämpfer mit einem Tuch und einem zweiten Mann, der auf dem Stier sitzt.

Abb. 6a: Titel: „Haripeo Mexicain“, Fotograf: Henri Cartier-Bresson, in: Regards, Nr. 197, vom 21. Oktober 1937 ©

Doppelseite einer Zeitschrift mit sieben Bildern, die verschiedene Szenen von Männern auf Pferden und Stieren zeigen.

Abb. 6b: Reportage: „Haripeo Mexicain“, Fotograf: Henri Cartier-Bresson, in: Regards, Nr. 197, vom 21. Oktober 1937 ©

Zum Netzwerk gehörten ebenso die selbstständig tätigen Laboranten Imre Weisz Schwarz (u.a. für Robert Capa) und Pierre Gassmann (u.a. für Henri Cartier-Bresson).[35] Die Exilforscherin Irme Schaber hat die Mentorenrolle von Maria Eisner für Gerda Pohorylle (Taro) und Endre Ernö Friedmann (Robert Capa, der zu Beginn noch die Signatur André oder Fried verwendete) ausführlicher gewürdigt. Eisner gab Capa und Taro die Chance, von der Fotografie leben zu können; sie schickte Capa auf Empfehlung von Guttmann nach Spanien und handelte mit den heute so berühmten Bildern u.a. in den französischen Illustrierten und über Kooperationen mit Auslandsagenturen. Der Grafiker und Zeichner Lucien Boisyvon lieferte weiterhin die Bildunterschriften. Der „Fallende Soldat“, der in „VU“, Nr. 445, am 23. September 1936 erstmalig veröffentlicht wurde (Abb. 7), war ein erster Höhepunkt ihrer gemeinsamen Arbeit.

Doppelseite einer Zeitschrift mit sieben Bildern, die Szenen aus dem Spanischen Bürgerkrieg zeigen: ein tödlich getroffener Soldat, der fällt sowie Frauen und Kinder auf der Flucht.

Abb. 7: Reportage: „La guerre civile en Espagne. Comment ils sont tombés – comment ils ont fui“, Fotograf: Robert Capa, in: VU, Nr. 445, vom 23. September 1936 ©

Zu Eisners engsten Kooperationspartnern gehörte die Bildagentur Black Star in New York, die u.a. der Ullstein-Direktor Kurt Szafranski im Jahr 1934 gegründet hatte. Auch Imre Ronas ABC Press in Amsterdam gehörte ab 1937 zu dem Netzwerk, wie auch die Agentur Three Lions, New York, die von Max Georg Löwenherz – der, auch 1909 geboren, im bayrischen Coburg in Nachbarschaft zu Maria Eisner aufgewachsen war – ab 1937 geleitet wurde.[36]

Im Jahr 1936 wurde das Geschäft von Alfred und Emma Eisner in Bamberg zwangsverkauft.[37] Maria Eisners Eltern flüchteten zunächst nach Berlin, hielten sich in Paris auf und emigrierten schließlich im Jahr 1941 über Lissabon nach New York.[38] Ihre Großmutter Charlotte Lederer war in Bamberg geblieben und starb 1940 im Alter von 93 Jahren eines natürlichen Todes. Emmas Bruder Joseph war im Ersten Weltkrieg gefallen. Ihre Geschwister Fritz Lederer und Paula Lederer Reichenberg wanderten mit ihren Familien in den Folgejahren nach Cincinnati, Ohio, aus. Ihr Bruder Philipp Lederer verlor sein Geschäft im Jahr 1939 und flüchtete in die Schweiz. Die Schwestern Rosa und Berta überlebten ebenfalls in der Schweiz. Sophia Weinheimer, geb. Lederer, starb 1942 im Konzentrationslager Theresienstadt.[39]

Bereits am 9. Mai 1935 war Maria Eisner die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt worden.[40] Der Historiker Thomas Michael Gunther berichtet, dass Maria Eisner am 15. April 1940 nach Ausbruch des Krieges zum Sammelpunkt Vélodrome d’Hiver in Paris bestellt worden sei. Sie soll am 2. Juni in das größte französische Internierungslager Camp de Gurs überstellt und bereits am 19. Juni wieder freigelassen worden sein.[41] Maria Eisner sei dann über Bordeaux per Schiff nach Lissabon gelangt und nachweislich am 12. Juli an Bord der U.S. Manhattan nach New York abgereist.[42]

Eine Nachfrage am Gedenkort des Camp de Gurs erbrachte keine Bestätigung, da die Archive der Verwaltung im Juni 1940 vernichtet wurden. Bekannt ist jedoch, dass die Philosophin Hannah Arendt und die Filmhistorikerin Lotte Eisner in Paris und Gurs zur selben Zeit das gleiche Schicksal hatten. Eine Verwechslung mit Lotte Eisner kann daher nicht gänzlich ausgeschlossen werden.[43] Bereits in Paris hatte sich Maria Eisner auf die amerikanische Staatsbürgerschaft ihres Vaters berufen. Bei ihrer Ankunft in New York wurde zunächst eine „Citizen through Parentship“ vermerkt.[44] Ihre Eltern trafen erst im September 1941 in New York ein. Als Reiseziel gaben sie Cincinnati, Ohio, an.[45]

 

Magnum, New York – Paris 1940-1951

Über die ersten Jahre in den Vereinigten Staaten ist nur bekannt, dass Maria Eisner mithilfe des Emergency Rescue Committee ihrem Pariser Weggefährten, dem Redakteur und Künstler Richard Lindner, zur Rettung aus der Internierung verhalf.[46] Maria Eisner unterstützte Elsbeth Lindner in New York dabei, die notwendigen Einwanderungsanträge und Papiere zur Vorlage beim ERC zu beschaffen, um der drohenden Auslieferung von Richard Lindner an die deutschen Behörden zuvorzukommen.[47] Im Jahr 1944 meldete sich Maria Eisner mit zwei Beiträgen über André Kertész und Brassaï in der Zeitschrift „Minicam Photography“ (später: „Popular Photography“) aus Cincinnati zurück. (Abb. 8) Die Zeitschrift wurde zu dieser Zeit u.a. von George R. Hoxie und László Moholy-Nagy editiert.[48]

Doppelseite einer Zeitschrift: links das Bild einer Säule; rechts Text und eine Brücke.

Abb. 8: Maria Giovanna Eisner, Brassai, in: Minicam Photography 7 (1944), Nr. 8, April, S. 20

Robert Capa, seit seiner Zeit bei Alliance Photo zu immer größerem Ruhm gekommen, hatte seine ehemalige Pariser Mentorin nicht vergessen. Nachdem er im Zuge der Feierlichkeiten zur Befreiung von Paris und dem Wiedersehen mit seinen Freunden Cartier-Bresson und Seymour im Jahr 1944 erstmalig die Idee einer eigenen Agentur formuliert hatte, bat er im Frühjahr 1947 Maria Eisner, sich dem Kreis der Gründer anzuschließen. Die Agentur Magnum Photos Inc. wurde am 22. Mai 1947 ins Handelsregister des Bezirks New York eingetragen.[49]

Neben den Fotografen Robert Capa, Henri Cartier-Bresson, David Seymour, George Rodger und William „Bill“ Vandivert gehörten Rita Vandivert und Maria Eisner zu den ersten Mitgliedern. Eisner wurde „secretary, treasurer and director of the Paris headquarter“.[50] Sie war bereits im Jahr 1946 nach Paris zurückgekehrt und hatte wieder ihr ehemaliges Büro in der Rue du Faubourg Saint-Honoré bezogen.[51] Rita Vandivert wurde zur Präsidentin der Agentur in der New Yorker Zentrale ernannt.[52] Der spätere Magnum-Büroleiter John G. Morris stellte nüchtern fest, Eisner sei das einzige Mitglied der Gruppe gewesen, das über Erfahrungen mit dieser Art von Unternehmen verfügte.[53] So lässt sich davon ausgehen, dass Maria Eisner die Unternehmensverfassung vermutlich in der Gründungsphase im Wesentlichen geprägt hat.

Die Fotohistorikerin Nadya Bair betont jedoch, dass der lang anhaltende Mythos von einem ebenso genossenschaftlichen Geschäftsmodell wie bei den Bildagenturen Dephot oder Alliance Photo obsolet sei, spricht der Agentur jedoch in Anspielung auf Cartier-Bressons berühmtes Fotobuch ihre Einzigartigkeit aufgrund ihrer vielfältig genutzten Verbindungen, Kontakte und Initiativen als „The Decisive Network“ zu.[54]

Als die Vandiverts schon im Folgejahr bei Magnum ausschieden, übernahm Maria Eisner die Präsidentschaft.[55] Sie hielt sich daraufhin überwiegend in New York auf und wurde in Paris vorübergehend durch die Redakteurinnen Joan Bush und Jinx Rodger vertreten, bis schließlich 1954 Trudy Feliu, eine ehemalige „Life“-Redakteurin, die Pariser Leitung übernahm.[56] In Eisners Zeit bei Magnum fielen u.a. die ersten großen Reportagen von Cartier-Bresson über Indien, von Capa über Israel (Abb. 9), von David Seymour sowie von Werner Bischof und Ernst Haas über Europa.

Doppelseite einer Zeitschrift mit fünf Bildern von der Fruchtbarmachung eines Landes.

Abb. 9: Reportage: Israel – Staat im Aufbau, Fotograf: Robert Capa, in: Heute, Nr. 96, vom 26. Oktober 1949 ©

Maria Eisner Lehfeldt, New York 1949-1991

Im Mai 1949 heiratete Maria Eisner den bekannten Gynäkologen Dr. Hans Lehfeldt. Lehfeldt, 1899 in Berlin geboren, musste als engagierter Reformmediziner bereits im Jahr 1935 in die Vereinigten Staaten emigrieren. Für den 49-jährigen Lehfeldt war es die zweite Ehe.[57] Erst am 11. August 1949 wurde Maria Eisner nach Überprüfung durch das FBI die Einbürgerung gewährt.[58] Sie führte den Namen Eisner Lehfeldt. Ende 1950 wurde sie schwanger, schied im Juli 1951 bei Magnum aus und zog sich nach der Geburt ihres Sohnes Richard vierzig Jahre ins Private zurück. Maria Eisner starb am 8. März 1991 in New York. Die „New York Times“ widmete ihr einen Nachruf, der ihre beruflichen Stationen und ihre Bedeutung als Gründerin und Agentin hervorhob.[59]

Hans Lehfeldt starb 1993. Das Ehepaar hinterließ die Familie ihres Sohnes mit zwei Enkelkindern. In einem Nachruf auf Hans Lehfeldt erinnerte sich die Ärztin Wardell B. Pomeroy an ein berufliches Treffen bei den Lehfeldts im Jahr 1974: „I don‘t recall much about the meeting, but I do remember practically everything about the modest Lehfeldt home. It was filled with art and culture and rare books and original paintings and photographs. The collection included original works by Richard Lindner, Emil Nolde, Chagall, Picasso, Braque, and Matisse. An extraordinary group of photographs, several by Cartier-Bresson, included one of Lehfeldt’s second wife, Maria, who was a co-founder with Robert Capa and Cartier-Bresson of the famous Parisian photographic agency called Magnum. With our cultural connection made, the friendship had begun.“[60] Das erwähnte Porträt zeigt Maria Eisner nach ihrem Ausscheiden bei Magnum im Jahr 1952 als elegante, selbstbewusste Frau. Und es ist gleichsam ein Beleg der Sympathie und Dankbarkeit des berühmten Fotografen Henri Cartier-Bresson. (Abb. 10)

Porträt einer sitzenden Frau im Kostüm

Abb. 10: Porträt von Maria Eisner, New York, 1952 (cat. 204), Fotograf: Henri Cartier-Bresson, in: Thomas Michael Gunther/Marie de Thézy, Alliance Photo. Agence photographique 1934-1940, Paris 1989 ©

Von Maria Eisner ist bis auf wenige Schnappschüsse im Magnum-Büro kein anderes offizielles Porträt bekannt. In ihrem Essay über eine fiktive Begegnung mit Brassaï lässt sie ihn an ihrer Stelle die folgenden Worte sagen: „Look, my Dear, there is not a thing to tell about me. I am not interesting. I’m glad they like my photographs, but, please, leave me out of all this.“[61]

 

 

[1] So z.B. Jean Lacouture, Die Gründer; in: Zeitblende. Fünf Jahrzehnte Magnum Photographie, München 1989, S. 46-60.

[2] Die Annahme, Maria Eisner wäre selbst eine Fotografin, entstand u.a. infolge fehlerhafter Bildsignaturen von gehandelten Bildern in den Magazinen „Paris Sex-Appeal“ Nr. 11 vom 01.06.1934 (Fotograf: unbekannt) und Nr. 14 vom 01.09.1934 (Fotograf: Friedrich Seidenstücker).

[3] Siehe u.a. Brigitte Lardinois, Magnum Intern (Und wie dieses Buch entstand), in: dies. (Hg.), Magnum Magnum, München 2007, S. 564-565, hier S. 565; Clara Bouveresse, „Nichts als Champagner“. Magnum Photos, 1947-2017, in: Clément Chéroux in Zusammenarbeit mit Clara Bouveresse (Hg.), Magnum Manifesto, München 2017, S. 18-29, hier S. 19.

[4] Richard Whelan, Die Wahrheit ist das beste Bild. Robert Capa, Photograph, Köln 1989, S. 97f., 115, 347f., 373f., 390.

[5] Thomas Michael Gunther/Marie de Thézy, Alliance Photo. Agence photographique 1934-1940, Paris 1989, S. 36f.

[6] Michel Lefebvre/Bernard Lebrun, Where Does the „Mexican Suitcase“ Come from?, in: Cynthia Young (Hg.), The Mexican Suitcase. The Rediscovered Spanish Civil War Negatives of Capa, Chim and Taro, New York/Göttingen 2010, S. 75-83, hier S. 75ff.

[7] Bernard Lebrun/Michel Lefebvre, Robert Capa. The Paris Years 1933-1954, New York 2012, S. 28.

[8] Irme Schaber, Gerda Taro – Fotoreporterin. Mit Robert Capa im Spanischen Bürgerkrieg. Die Biografie, Marburg 2013, S. 83.

[9] Nadya Bair, The Decisive Network. Magnum Photos and the Postwar Image Market, Oakland, CA 2020, S. 26ff.

[10] Jean-David Morvan u.a., Magnum Generation(s), Buhl 2022, S. 65 und 180f.

[11] Siehe New York, USA, Index zu den in New York City eingereichten Einbürgerungsanträgen, 1792-1989, online veröffentlicht bei Ancestry, https://www.ancestry.de/ [10.07.2023].

[12] Siehe National Archives and Records Administration (NARA), Washington D.C., NARA-Serie: Passport Applications, 1795-1905, Rollennummer: 464, Bandnummer: Rolle 464-23 Apr 1896-30 Apr 1896; ebd.

[13] Vgl. Antje Yael Deusel/Ortwin Beisbart, Gedenkbuch der jüdischen Bürger Bambergs. Opfer des nationalsozialistischen Terrors 1933-1945, hg. v. Verein zur Förderung der jüdischen Geschichte und Kultur Bambergs e.V., Bamberg 2010, S. 402, online unter https://fis.uni-bamberg.de/bitstream/uniba/206/1/Dokument_1.pdf [10.07.2023].

[14] Siehe Verlustlisten Österreich-Ungarn 1. WK, Seite 535_14/ Eisner Alfred (Mannschaft), https://www.ancestry.de/ [10.07.2023].

[15] Vgl. Gunther/de Thézy, Alliance Photo, S. 36; Der deutschen Staatsangehörigkeit für verlustig erklärt, Bekanntmachung vom 31.07.1941, veröffentlicht in der Nr. 178 des Deutschen Reichsanzeigers und Preussischen Staatsanzeigers vom 02.08.1941, https://www.ancestry.de/ [10.07.2023]

[16] Nachweislich finden sich nur Ansichtskarten aus Bamberg und umliegenden Orten, z.B. Stegaurach, Verlag Anton Lederer, 1904, http://www.ak-lkr-bamberg.de [10.07.2023].

[17] Vgl. H.A.C., Philipp Lederer, in: Schweizerische numismatische Rundschau 32 (1946), S. 69-71, online unter https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=snr-003:1946:32::111 [10.07.2023].

[18] Vgl. Jahrbuch der Schweizerischen Gesellschaft für Urgeschichte, Bd. 32 (1940-1941), Mitgliederverzeichnis S. 239, 247, online unter https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=jas-002%3A1940%3A32%3A%3A388 [10.07.2023].

[19] Vgl. Martin Hürlimann, Zeitgenosse aus der Enge. Erinnerungen, Freiburg 1977, S. 227.

[20] Der Vater von Maria Eisner, Alfred Eisner, kam wie der 1919 ermordete bayrische Ministerpräsident Kurt Eisner aus Böhmen. Eine verwandtschaftliche Beziehung zu Kurt Eisner ebenso wie zu der Berliner Filmwissenschaftlerin Lotte Eisner (die sich zeitnah mit Maria Eisner in Paris aufhielt und auch im Lager Gurs interniert war) ließ sich bisher nicht nachweisen.

[21] Vgl. C. Zoe Smith, Fritz Goro on Tape: An Émigré Photojournalist’s Professional Biography. Paper presented at the Annual Meeting of the Association for Education in Journalism and Mass Communication (68th, Memphis, TN, August 3-6, 1985, S. 5 (7), online unter https://files.eric.ed.gov/fulltext/ED258230.pdf [10.07.2023].

[22] Vgl. Gunther/de Thézy, Alliance Photo, S. 36, 39, 51.

[23] Siehe die Ausstellung im Musée Nicéphore Niepce: VU, un magazine photographique, VU Indexation 2018, https://www.museeniepce.com/index.php?/collections/enjeux-de-la-photographie/vu [10.07.2023].

[24] Vgl. C. Zoe Smith, Fritz Goro on Tape, S. 5 (7).

[25] Vgl. Christian Bouqueret (Hg.), Des Années folles aux années noires. La Nouvelle Vision photographique en France,1920-1940, Paris 1997, S. 161.

[26] Vgl. Annemarie Tröger, Zwischen Kunst und Zeitungsmarkt, Ein Ausschnitt aus dem Leben der Fotografin Ilse Bing, in: Diethart Kerbs/Walter Uka/Brigitte Walz-Richter (Hg.), Die Gleichschaltung der Bilder. Zur Geschichte der Pressefotografie 1930-36, Berlin 1983, S. 91-97, hier S. 96f.

[27] Guttmann beschrieb Dephot als ein „sozialeres Unternehmen […], eine Produktionsgruppe […] eine Mischform von kapitalistischen Unternehmen und Kooperative freischaffender Fotografen“. – Der Kunsthistoriker Herbert Molderings schrieb, dass Robert Capa hier seine ersten Eindrücke sammelte, „die ihn Jahre später zur Gründung der Agentur Magnum inspirieren sollten“. Herbert Molderings, Eine Schule der modernen Fotoreportage. Die Fotoagentur Dephot (Deutscher Photodienst) 1928 bis 1933; in: Fotogeschichte 28 (2008), H. 107, S. 4-21, hier S. 9.

[28] Die Fotografen der Alliance Photo waren Mitglieder der AEAR. „VU“, „Regards“ und die damaligen Kulturmagazine der französischen Avantgarde wurden überwiegend von Mitgliedern der AEAR erstellt und stützten den Front populaire. Vgl. Damarice Amao/Florian Ebner/Christian Joschke (Hg.), Photographie, arme de classe: La Photographie sociale et documentaire en France, 1928-1936, Paris, 2018, S. 287.

[29] Vgl. Gunther/de Thézy, Alliance Photo, S. 23, 36; Christian Bouqueret, René Zuber. La nouvelle objectivité, Paris, 2003, S. 23.

[30] Vgl. Gunther/de Thézy, Alliance Photo, S. 23.

[31] Ebd., S. 36f.; Bouqueret, Des Années folles, S. 161.

[32] Bouqueret, Des Années folles, S. 163

[33] Ebd.

[34] Vgl. Gunther/de Thézy, Alliance Photo, S. 31ff.

[35] Vgl. Lebrun/Lefebvre, Robert Capa, S. 57ff.; Schaber, Gerda Taro, S. 142.

[36] Vgl. National Archives at St. Louis, Missouri, WWII Draft Registration Cards for New York City, 10/16/1940 – 03/31/1947, Record Group: Records of the Selective Service System, 147 (Einberufungsbescheid), online veröffentlicht bei Ancestry, https://www.ancestry.de/ [10.07.2023].

[37] Vgl. Deusel/Beisbart, Gedenkbuch der jüdischen Bürger Bambergs, S. 401.

[38] Siehe die Liste ankommender Passagiere, Jahr: 1941, Ankunft: New York, USA; Seriennummer des Mikrofilms: T715, 1897-1957, Gesellschaft: 18, Seitennummer: 88, https://www.ancestry.de/ [10.07.2023].

[39] Vgl. Deusel/Beisbart, Gedenkbuch der jüdischen Bürger Bambergs, S. 402, vgl. auch Lebenslauf Emma Lederer, https://www.ancestry.de/ [10.07.2023].

[40] Investigation 23/82924, 21.09.42, https://www.ancestry.de/ [10.07.2023]: „EISNER, MARIA: born in Italy. Became natzd. German citizen on 8-31-31, natzd. cancelled by German authorities on 5-9-35. Subsequently made appln for U.S. passport in Paris, claiming deriv. citzp thru natzn of father ALPRED. EISNER.“

FBI Inquires whether, as result of submission of case to State Dept. on 4-17-41, the citizenship status of Miss Ilener has been determined, and whether cancld. prcdngs. are contemplated 9-21-42“.

[41] Vgl. Gunther/de Thézy, Alliance Photo, S. 36.

[42] Passenger Lists of Vessels Arriving at New York, 1820-1897. Microfilm Publication M237, 675 rolls. NAI: 6256867. Records of the U.S., Customs Service, Record Group 36. National Archives at Washington, D.C., https://www.ancestry.de/ [10.07.2023].

[43] Email von Claude Laharie (contact@campgurs.com), Amicale du Camp de Gurs, vom 23.05.2023.

[44] Listen ankommender Passagiere und Besatzungen (einschließlich Castle Garden und Ellis Island), 1820-1957, Jahr: 1940, Ankunft: New York, USA, Seriennummer des Mikrofilms: T715, 1897-1957, Gesellschaft: 17, Seitennummer: 38, https://www.ancestry.de/ [10.07.2023].

[45] Ebd.

[46] Vgl. die Biografie von Richard Lindner auf der Website https://www.richardlindner.net/biography/[10.07.2023]; Judith Zilczer, Zirkus des Absurden: Die Bilder Richard Lindners, in: Richard Lindner. Gemälde und Aquarelle 1948-1977, München, 1997, S. 13-38, hier S. 15.

[47] Vgl. ebd., S. 15.

[48] Vgl. Maria Giovanna Eisner, Brassai, in: Minicam Photography 7 (1944), Nr. 8, April 1944, S. 20-27, 74-76; dies., Citizen Kertesz, in: Minicam Photography 7 (1944), Nr. 10, Juni, S. 27-33.

[49] Siehe Clément Chéroux, Magnum Manifesto, in: ders. in Zusammenarbeit mit Clara Bouveresse (Hg.), Magnum Manifesto, München 2017, S. 13.

[50] Zit. nach Bair, The Decisive Network, S. 12.

[51] Vgl. Gunther/de Thézy, Alliance Photo, S. 36.

[52] Vgl. Bair, The Decisive Network; Listen ankommender Passagiere und Besatzungen (einschließlich Castle Garden und Ellis Island), 1820-1957, Jahr: 1947, Ankunft: New York, USA, Seriennummer des Mikrofilms: T715, 1897-1957, Gesellschaft: 14,Seitennummer: 9, https://www.ancestry.de/ [10.07.2023].

[53] John G. Morris, Get the Picture. A Personal History of Photojournalism, Chicago 2002, S. 135.

[54] Bair, The Decisive Network, S. 13.

[55] Vgl. Whelan, Die Wahrheit ist das beste Bild, S. 372.

[56] Vgl. Bair, The Decisive Network, S. 26f.

[57] Siehe Naturalization Petition January 7 1936, New York, USA, bundesstaatliche und föderale Einbürgerungsregister, 1794-1943, Petitionsnummer 394531.

[58] Index to Petitions for Naturalization filed in Federal, State, and Local Courts located in New York City, 1792-1989. New York, NY, USA: The National Archives at New York City; https://www.ancestry.de/ [10.07.2023]:

[59] Maria Eisner Lehfeldt, Photo Editor, 82, in: New York Times, 10.03.1991, Section 1, S. 32.

[60] Connie Christine Wheeler, In Memoria Hans Lehfeldt, M.D. October 28,1899-June 18, 1993, in: The Journal of Sex Research 30 (1993), H. 3, S. 297-299, hier S. 297, online unter https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/00224499309551713 [15.05.2023].

[61] Eisner, Brassai, S. 21.

 

 
 

 

Zitation


Reiner Hartmann, Agentin und Gründerin: Maria Eisner, in: Visual History, 17.07.2023, https://visual-history.de/2023/07/17/hartmann-agentin-und-gruenderin-maria-eisner/
DOI: https://doi.org/10.14765/zzf.dok-2614
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