Neu erschienen: Eszter Kiss, Verhandelte Bilder

Sozialistische Bildwelten und die Steuerung von Fotografien in Ungarn

Cover: Eszter Kiss, Verhandelte Bilder, Wallstein Verlag Göttingen 2018 Vergrößern

Band 5 der Reihe: Visual History: Bilder und Bildpraxen in der Geschichte, herausgegeben von Jürgen Danyel, Gerhard Paul und Annette Vowinckel

 

Wie funktionierte Bildlenkung im Sozialismus seit den 1960er Jahren?

Die Steuerungspraktiken der staatssozialistischen Diktaturen lassen sich mit dem Begriff der „Zensur“ nicht adäquat fassen. Vielmehr war es ein kleinteiliges, aber äußerst flexibles System von „Checks and Balances“, das die Wege der Fotografien in der Volksrepublik Ungarn unter Parteichef János Kádár bestimmte. Die Autorin Eszter Kiss nutzt bild- und akteurszentrierte Ansätze, um Möglichkeiten und Grenzen unter anderem von Pressefotografie, Protokollfotografie und sozialdokumentarischen Aufnahmen im Sozialismus auszuloten. Dabei stößt sie auf ein Geflecht aus ideologischen Richtlinien, aus einem speziellen in den 1950er und 1960er Jahren geschaffenen institutionellen Korsett und vielfältigen Handlungsfeldern aufseiten der Akteure. Die Untersuchung berücksichtigt stets auch die Bildpolitik der anderen Ostblockländer Mittelosteuropas und erlaubt auf diese Weise Schlussfolgerungen, die über die Ländergrenzen hinweg Gültigkeit haben.

 

Eszter Kiss, Verhandelte Bilder. Sozialistische Bildwelten und die Steuerung von Fotografien in Ungarn,
Reihe: Visual History: Bilder und Bildpraxen in der Geschichte (hg. von Jürgen Danyel, Gerhard Paul und Annette Vowinckel); Bd. 5, € 49,9o, 600 S., 239 z.T. farb. Abb., Göttingen: Wallstein Verlag 2018

 

Siehe zum Thema auch: Eszter Kiss, Vorbilder, Spiegelbilder und Feindbilder. Der Umgang mit Fotografien im ungarischen Magazin „Képes 7“ Mitte der 1980er-Jahre, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History 12 (2015), S. 289-313, URL: http://www.zeithistorische-forschungen.de/2-2015/id=5228

 

Band 1 der Reihe: Gerhard Paul, Das visuelle Zeitalter. Punkt und Pixel, Göttingen 2016

Band 2 der Reihe: Annette Vowinckel, Agenten der Bilder. Fotografisches Handeln im 20. Jahrhundert, Göttingen 2016

Band 3 der Reihe: Jürgen Danyel/Gerhard Paul/Annette Vowinckel (Hg.), Arbeit am Bild. Visual History als Praxis, Göttingen 2017

Band 4 der Reihe: Iwona Kurz/Renata Makarska/Schamma Schahadat/Margarete Wach (Hg.), Erweiterung des Horizonts. Fotoreportage in Polen im 20. Jahrhundert, Göttingen 2018

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