Verleihung: „Zeitgeschichte digital“-Preis 2022

Online-Veranstaltung am 24. November 2022 – die nominierten Beiträge auf Visual History

Am ZZF wird dieses Jahr zum sechsten Mal der „Zeitgeschichte digital“-Preis vergeben. Die vom Verein der Freunde und Förderer des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam e.V. ausgelobte Auszeichnung ist mit 500 Euro dotiert. In die Auswahl für den diesjährigen „Zeitgeschichte digital“-Preis wurden alle im Jahr 2021 auf den vier „Zeitgeschichte digital“-Portalen Docupedia-Zeitgeschichte, Visual History, zeitgeschichte | online und Zeithistorische Forschungen veröffentlichten Beiträge einbezogen.

Die Verantwortlichen der Redaktionen haben in einer Vorauswahl unter den insgesamt über 200 Online-Publikationen für jedes Portal drei Nominierungen vorgenommen: Eine Jury wählte aus den zwölf nominierten Beiträgen die ausgezeichneten Texte in den Kategorien „Wissenschaft“ sowie „Wissenschaftskommunikation“ aus. Die Nominierungen finden Sie hier.

Der Jury gehören in diesem Jahr an: Jutta Braun, Martin Gorholt, Helmut Knüppel, Christopher Neumaier, Sandra Starke, Peter Ulrich Weiß, Uwe Zöllner und Irmgard Zündorf.

Der Verein der Freunde und Förderer des ZZF Potsdam fördert an der Schnittstelle von Kultur und Wissenschaft Veranstaltungen, die geeignet sind, Ergebnisse der zeithistorischen Forschung in die Öffentlichkeit zu tragen. Mit der Preisstiftung möchte der Förderverein dem wissenschaftlichen Publizieren im Internet verstärkte Anerkennung verschaffen.

Screenshot ZZF-Website

Nominierte Beiträge auf Visual-History

Katharina Kucher und Corinna Kuhr-Korolev (Hg.), Bilderinnerungen an die Perestroika. Eine digitale Ausstellung auf Visual History, in: Visual History, 17.12.2021

Die beiden Herausgeberinnen und Kuratorinnen Corinna Kuhr-Korolev und Katharina Kucher haben im Jahr 2021 Kolleg:innen, die sich mit der Geschichte des Russischen Reichs, der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten beschäftigen, nach ihren persönlichen Fotografien aus der Zeit der Perestroika Ende der 1980er, Beginn der 1990er Jahre gefragt. Die digitale Foto-Ausstellung „Bilderinnerungen an die Perestroika“ zeigt diese privaten Fotos von deutschen Historiker:innen mit kurzen erläuternden Texten und gibt somit auch einen Anstoß, über die eigene Zeitzeugenschaft zu reflektieren. Der Zusammenbruch des sowjetischen Imperiums gilt in Russland selbst als „Jahrhundertkatastophe“ – der russische Überfall auf die Ukraine und die Entwicklung Russlands hin zu einer Diktatur lassen die Perestroika möglicherweise eines Tages aber in einem neuen Licht erscheinen.

 

Michaela Scharf, Dokumentation und Demütigung. Judenverfolgung in Amateurfilmen aus dem nationalsozialistischen Wien 1938, in: Visual History, 26.04.2021

Anhand von drei Amateurfilmen aus Wien im Jahr 1938 – die in Ausschnitten auf der Website angesehen werden können – interpretiert Michaela Scharf Bilder des „Anschlusses“ Österreichs an NS-Deutschland. Die Filme zeigen jubelnde euphorische Menschen ebenso wie die Zerstörung jüdischen Lebens in Wien – und sie zeigen die Öffentlichkeit der Verbrechen: Es wurde nicht heimlich gefilmt oder fotografiert. Die Verfolgungsmaßnahmen gegenüber Juden und Jüdinnen während und in Folge der nationalsozialistischen Machtübernahme konnten in Österreich relativ ungehindert öffentlich dokumentiert werden.

 

Vera Marstaller, Samurai und Kamikaze. Von der allmählichen Übernahme fotografischer Gesten aus Japan in deutschen Illustrierten zwischen 1940 und 1945, in: Visual History, 07.06.2021

Wie blickte die deutsche NS-Propaganda auf den Verbündeten Japan und seine Kriegsführung? Vera Marstaller zeigt anhand japanischer Kriegs- und Frauenfotografie in deutschen NS-Fotoillustrierten eine allgemeine Tendenz in der deutschen Bildberichterstattung über Japans Krieg auf: Furchtlose Krieger, die der scheinbaren technischen Rückständigkeit ihrer Nation mit der Lust begegneten, Neues und Unbekanntes zu lernen, kämpfen für eine verheißungsvollere Zukunft als Legitimation eines brutalen Eroberungskriegs.

 

Preisverleihung

Datum: 24.11.2022
Ort: ZZF, online
Beginn: 18 Uhr

 

Programm

Veranstaltungsmoderation: Jutta Braun (ZZF) und Irmgard Zündorf (ZZF)

Begrüßung:
Frank Bösch (Direktor des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam, ZZF)
Martin Gorholt (Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer des ZZF)

Preisverleihung „Zeitgeschichte digital“-2022/ Kategorie Wissenschaftskommunikation
Bekanntgabe der ausgezeichneten Texte
Laudatio: Annette Schuhmann (ZZF), Peter Ulrich Weiß (LAkD Brandenburg)

Podium: Annette Vowinckel (ZZF) und Alexander Gatzsche (Blue Shield Deutschland/Deutsche Gesellschaft für Kulturgutschutz)
Bildberichterstattung und Kulturgutschutz in Zeiten des Krieges – historische und aktuelle Perspektiven

Preisverleihung „Zeitgeschichte digital“-2022/ Kategorie Wissenschaft
Bekanntgabe des ausgezeichneten Textes
Laudatio: Jens Gieseke (ZZF)

Diskussion mit Felix Moeller (Blueprint Film, Autor des Dokumentarfilms „Jud Süß 2.0“)
Antisemitische Feindbilder in digitalen Medien

Empfang

 

Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Am Neuen Markt 9d
14467 Potsdam

Online Teilnahme:
Aufgrund der beschränkten Plätze vor Ort, können leider nur wenige Gäste in Präsenz an der Veranstaltung teilnehmen.
Wir freuen uns, wenn Sie bei unserer Veranstaltung online live via Zoom dabei sind. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Link zum Zoom-Webinar:

Zoom-Meeting beitreten:
https://us06web.zoom.us/j/85413793222?pwd=eGRsc09OTDhMWnhDUFNGK1hra1UzQT09

Meeting-ID: 854 1379 3222
Kenncode: 534615

Kontakt:
Dr. Jutta Braun
Verein der Freunde und Förderer des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam
E-Mail: freunde@zzf-potsdam.de

 

Anmerkung der Redaktion: Den „Zeitgeschichte digital“-Preis 2022 haben Rüdiger Bergien, Sophie Genske und Juliane Röleke gewonnen. Wir gratulieren!

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