Ideologisierte Bergbilder? Dokumentarische Fotografie im Alpenraum in den 1930er bis 1950er Jahren
Tagung, Innsbruck, 22.-23. Januar 2025
Historische Fotografien aus dem Alpenraum sind heute weitverbreitet, zuvorderst in touristischen Kontexten, aber auch in politischen Zusammenhängen. Vor dem Hintergrund der Debatte um die Fotografin Erika Hubatschek (1917-2010), deren Bilder von Bergbauern, Landwirtschaft und bäuerlichen Arbeitswelten bis heute breite Rezeption erfahren, wobei nicht nur die Entstehungskontexte der Aufnahmen ausgeblendet, sondern auch die parteipolitisch-ideologischen Prägungen der Fotografin lange verdeckt blieben, fragt die Tagung offen nach ideologisch-politischen Durchdringungen von Blickregimen in alpinen Dokumentarbildern.
In den Vorträgen zu verschiedenen Fotograf:innen und Beständen steht der unterschiedliche totalitäre Gehalt entsprechender Aufnahmen im Zentrum, wobei etwa nach Biografien, Aufnahmekontexte, Sujets, Bildausschnitt und Farbgebung gefragt wird. Dabei wird es auch um den gegenwärtigen Umgang mit entsprechenden Fotobeständen gehen, etwa in Museumsausstellungen oder Publikationen.
Programm
Mittwoch, 22. Januar 2025
13:00 Uhr: Andreas Rudigier (Tiroler Landesmuseen, Innsbruck): Eröffnung
13.15 Uhr: Wolfgang Meixner/Konrad Kuhn (Universität Innsbruck): Begrüßung
13:30 Uhr: Anton Holzer (Zeitschrift FOTOGESCHICHTE, Wien):
Heikle Bilder. Bergfotografie in den 1930er und 40er Jahre – ein kontaminiertes Erbe?
14:30 Uhr: Anna Larl/Konrad Kuhn (Universität Innsbruck):
„Die Kamera auf dem Rücken und den Notizblock in der Hand“. Ethnographische Erkundungen und angewandte Photographie: Zur Bildpolitik des Volkskundlers Hermann Wopfner
15:30 Uhr: Kaffeepause
15:50 Uhr: Anette Reuer/Reinhard Bodner (Universität Klagenfurt):
Erika Hubatschek (1917-2010) und ihre Bilder des Bergbäuerlichen. Werkstattbericht aus einem Seminar
16:50 Uhr: Wolfgang Meixner (Universität Innsbruck):
Ostalpine Dokumentarfotografie der 1930er-1950er Jahre. Versuch eines Vergleichs
17:50 Uhr: Pause und Ortswechsel
19:00 Uhr Tiroler Volkskunstmuseum:
Anton Holzer (Zeitschrift FOTOGESCHICHTE, Wien):
Politische Berge. Fotografie, Gesellschaft und Ideologie in den 1930er und 40er Jahren
Donnerstag, 23. Januar 2025
9:00 Uhr: Edith Hessenberger (Ötztaler Museen, Längenfeld/Oetz):
Der „touristische Blick“ auf das Ötztal und der Beitrag der Fotografenfamilie Lohmann
10:00 Uhr: Michael Kasper (vorarlberg museum Bregenz):
Wir waren begeistert. Warum? Eine Ausstellung anhand der Fotografien Werner Schlegels im vorarlberg museum
11:00 Uhr: Kaffeepause
11:20 Uhr: Roland Sila (Ferdinandeum Innsbruck):
Bildmotive in Tiroler Fotobüchern der Zwischenkriegszeit
12:20 Uhr: Martin Kofler (Tiroler Photoarchiv, Lienz-Bruneck):
„Der Kampf um die Scholle“. Franz Schneeberger, Fotograf in Matrei in Osttirol, und sein Sohn Hannes
13:20 Uhr: Resümee
13:45 Uhr: Ende der Tagung
https://www.uibk.ac.at/de/congress/ideologisierte-bergbilder/