Krieg, Gewalt und Zeitlichkeit in Fotografien

Workshop & Podiumsdiskussion, Hamburg, 29. Juni 2023, 9-20 Uhr

Titelbild eines Flyers: zwei völlig zerschossene Hochhäuser in einer Stadt; der Titel des Workshops und das Datum.

Flyer des Workshops: „Krieg, Gewalt und Zeitlichkeit in Fotografien“. Foto: Quasimodogeniti,
Ausgebrannte UNIS-Türme, Sarajevo, Mai 1996. Quelle: Wikimedia Commons, CC BY 3.0

Fotografien halten Momente fest, wirken in der Aktualität, aber auch über lange Zeiten hinweg und in wechselnden medialen und diskursiven Kontexten. Kriegsfotografien entstehen unter besonderen Bedingungen: während oder nach bestimmten Ereignissen, aus der Perspektive beteiligter Parteien, im Auftrag bestimmter Medien u.a.

Wie kommen Bilder der Gewalt zustande? Und welche Rolle spielen Zeit und Zeitlichkeit dabei? Wie arbeiten Fotograf:innen, wohin schicken sie ihre Aufnahmen, wie werden diese redaktionell ausgewählt und verarbeitet? Wie funktionieren Agenturen und Redaktionen, auch angesichts der Bildökonomien in den Sozialen Medien? Wer hat Entscheidungs- und somit Bildmacht in diesen Prozessen? Welche Unterschiede bestehen zwischen Fotoreportagen und Bildstrecken, tagesaktueller Berichterstattung und key visuals, die häufig auf Bekanntes zurückgreifen, sodass Klischeebilder entstehen?

Wir blicken auf Entstehungs- und Auswahlprozesse sowie Ökonomien hinter den Bildern. Es geht sowohl um die Sicht der praktizierenden Bildproduzent:innen, um ihre Praktiken und Erfahrungen, als auch um die Frage, wie diese unsere Beschäftigung mit historischem Bildmaterial informieren können.

 

Programm

9.30-9.45 Uhr

Begrüßung durch Monica Rüthers und Jörn Happel

10.00-11.30 Uhr

Keynotes – Gewaltbilder lesen. Anmerkungen zu Ikonizität und (Über‐)Zeitlichkeit
Jens Jäger (Köln): Gewalt und Zeitlichkeit in Fotografien
Gerhard Paul (Flensburg): Ikonische Bilder der Gewalt

12.00-13.30 Uhr

Panel I – Fotografien aus dem Krieg: Geschichten von Menschen und Bildern
Benet Lehmann (Gießen): Bildgewalt. Fotografien des Posierens aus dem „Ostfeldzug“ und ihre Biografien
Axel Bangert (Bonn): Unterwerfung und Zeitlichkeit. Die fotografische Inszenierung sowjetischer Kriegsgefangener

14.30-16.00 Uhr

Panel II – Krieg als mediales Ereignis am Beispiel des Bosnien‐ und Afghanistankriegs
Nadine Freiermuth Samardžić (Basel): Fotografien aus dem Bosnienkrieg
Markus Mirschel (Berlin): Anspruch: „Friedensmacht“. Die Anpassung visueller Narrative im sowjetisch-afghanischen Krieg

16.00 Uhr

Abschlussdiskussion

 

18.15-19.45 Uhr

Öffentliche Podiumsdiskussion:
„Mediale Ökonomien und Deutungsmacht – Wissenschaft & Praxis im Austausch“

Wissen, Auftrag, Auswahl: Mediale Ökonomien und Deutungsmacht – Wissenschaft und Praxis im Austausch

Podium:
Jens Jäger (Universität zu Köln, Historische Bildforschung & Fotografiegeschichte)
Agata Szymanska‐Medina (Freie Foto‐ & Videojournalistin)
Andreas Prost (Leitung Bildredaktion, Zeit online)
Dominic Nahr (Fotojournalist & Kriegsfotograf, Bildredaktion NZZ)

Moderation:
Gemma Pörzgen (Journalistin & Moderatorin/Reporter ohne Grenzen)

 

Organisation

Universität Hamburg
Fachbereich Geschichte Forschungsgruppe Gewalt-Zeiten. Temporalitäten von Gewaltunternehmungen

HelmutSchmidtUniversität
Arbeitsbereich Geschichte Ost‐ und Ostmitteleuropas

Max Weber Stiftung/Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
Projekt „Sowjetische und deutsche Kriegsgefangene“

 

Tagungsort

Kunsthalle Hamburg/Galerie der Gegenwart,
Glockengießerwall, 20095 Hamburg, 9-16.30 Uhr

Öffentliche Podiumsdiskussion
Ort: Hauptgebäude der Universität,
Edmund‐Siemers‐Allee 1, Hörsaal H, 18-20 Uhr

 

Für den Workshop wird um Anmeldung bis zum 15. Juni 2023 gebeten.

Kontakt & Anmeldung: Universität Hamburg, Fachbereich Geschichte nathalie.keigel@uni-hamburg.de

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