CfP: Fotografie und Provenienzforschung

Jahrestagung 2024 des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste am 18. und 19. April 2024 in der Universitätsbibliothek Leipzig – Deadline: 18.06.2023

 

Screenshot: weiße Seite mit Logo Deutsches Zentrum Kulturgutverluste und allen Angaben zur Jahrestagung

Screenshot Website: Deutsches Zentrum Kulturgutverluste [01.06.2023]

Bedeutung und Rolle von Fotografien als zentrale Quellen und gleichzeitig als materielle Gegenstände der Provenienzforschung sind ein aktuelles und brisantes, aber bisher noch relativ selten behandeltes Thema. In Fachkreisen der Provenienzforschung wird die Aussagekraft und Qualität schriftlicher Quellen und Archivalien intensiv diskutiert. Die quellenkritische Haltung gegenüber fotografischen Dokumenten ist hingegen noch weniger stark entwickelt. Darüber hinaus gibt es über den Umgang mit Fotografien, die sensible Objekte oder Situationen abbilden, noch Bedarf an offenem Austausch, der die verschiedenen Felder der Provenienzforschung einbezieht.

Auch die großen Chancen, aber ebenso großen Herausforderungen und Gefahren, die die digitale Bearbeitung und Manipulation von Fotografien oder deren automatisierte Verarbeitung und Analyse mit sich bringen, verlangen nach einer kritischen Auseinandersetzung in der Provenienzforschung. Hierzu könnte der aktuelle Diskussionsstand aus den Bild- und Medienwissenschaften durch die Provenienzforschung noch stärker rezipiert werden.

 

Themen aus diesem hier nur kurz skizzierten, breiten Spektrum sollen auf der Jahreskonferenz 2024 des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste diskutiert werden. Sie wird am 18. und 19. April 2024 in der Universitätsbibliothek Leipzig in Präsenz stattfinden. Wir laden Provenienzforscher:innen, Mitarbeiter:innen aus Museen und Gedenkstätten, Kultur- und Bildwissenschaftler:innen, Ethnolog:innen, Historiker:innen, Fotohistoriker:innen und andere Interessierte ein, uns Beiträge für diese Konferenz vorzuschlagen.

 

Dabei sind beispielsweise, aber nicht ausschließlich, folgende Fragestellungen von besonderem Interesse:

  • Wie werden Fotografien als Quelle der Provenienzforschung genutzt und hinterfragt?
  • Wie kann der quellenkritische, ihre „Parteilichkeit“ reflektierende Umgang mit Fotografien aussehen?
  • Welche besondere Methodik verlangen (entzogene oder unter Zwang veräußerte) Fotosammlungen als Gegenstand der Provenienzrecherche?
  • Gibt es Unterschiede in der Haltung zu Fotografien in den unterschiedlichen Entzugs- und Verlustkontexten, mit denen sich Provenienzforschung befasst?
  • Wie sieht ein angemessener Umgang mit Fotografien als sensiblen Objekten bzw. Fotografien als Abbildung sensibler Objekte und Themen in der Provenienzforschung aus?
  • Wie kann ein Gleichgewicht gefunden werden zwischen den potentiell konkurrierenden Forderungen nach Transparenz einerseits und Sensibilität andererseits?
  • Stellen analoge oder digitale Veränderungen von Fotografien oder fotografische Inszenierungen eine Gefahr für die Erkenntnis in der Provenienzforschung dar?
  • Kann auf die Aussage von Fotografien angesichts nahezu unbegrenzter digitaler Manipulationsmöglichkeiten überhaupt noch vertraut werden?
  • Wie können Methoden digitaler Bildanalyse und andere neue Techniken genutzt werden, um fotografische Quellen für die Provenienzforschung zu erschließen?

 

Die Konferenzsprache ist Deutsch, es sind jedoch auch englischsprachige Beiträge willkommen.

Bitte reichen Sie Ihre Vortragsidee (im Umfang von max. 400 Wörtern) sowie Ihre Kurzvita (max. 250 Wörter) bis zum 18. Juni 2023 ein unter conference@kulturgutverluste.de

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte ebenfalls an diese Mailadresse.

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