Zwei neue Bände in der Reihe „Visual History. Bilder und Bildpraxen in der Geschichte“ erschienen

 

Buchcover mit Schrift und Foto von Menschen vor einem Tisch mit Geschirr

Cover: Burcu Dogramaci, Exil London. Metropole, Moderne und künstlerische Emigration, Wallstein Verlag, Göttingen 2024, unter Verwendung einer Fotografie von László Moholy-Nagy: The Street Markets of London (1936) © Wallstein/The Moholy-Nagy Foundation

Burcu Dogramaci, Exil London. Metropole, Moderne und künstlerische Emigration, Wallstein Verlag, Göttingen 2024, 48,- €, 599 Seiten, 338 Abbildungen
Open Access: DOI: https://doi.org/10.46500/83535656 

 

Band 11 der Reihe: Visual History: Bilder und Bildpraxen in der Geschichte, herausgegeben von Christine Bartlitz, Gerhard Paul und Annette Vowinckel

 

London war in den 1930er und 1940er Jahren eine Metropole des künstlerischen Exils und ein Ort der Zuflucht vor nationalsozialistischer Verfolgung. Exilierte gründeten Galerien, Verlage und Zeitschriften, sie kooperierten mit lokalen Künstler:innen, organisierten Ausstellungen, verbanden sich in Netzwerken.

Das Buch Exil London widmet sich dem vielfältigen Wirken von Emigrant:innen aus Kunst, Fotografie und Architektur in Auseinandersetzung mit ihrer Exilstadt. Wie veränderte sich die Kunstszene durch die Ankunft der Exilierten? Welche kulturellen Infrastrukturen wurden aufgebaut? Wie prägten die Exilerfahrung und die Stadt selbst das Werk der Emigrant:innen? Exil London behandelt neben bekannten urbanen Räumen wie dem Hyde Park auch ungewöhnliche Orte wie den Londoner Zoo, das Krematorium Golders Green, die Finchley Road, das Haus des Architekten Ernő Goldfinger als Ausstellungsort, das Wohnhaus des Psychoanalytikers Sigmund Freud oder die Straßenmärkte der Stadt. Kunstwissenschaft, Stadt- und Exilforschung sind im Buch dynamisch aufeinander bezogen und leisten gemeinsam einen Beitrag zu einem neuen Verständnis der Kunstgeschichte der Moderne.

Siehe auch die Rezension von Wilbert Ubbens, in: Informationsmittel für Bibliotheken, Dezember 2024,
http://www.informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=12893 [08.01.2025]

 

 

Buchcover mit Schrift und Foto von Häusern und einer S-Bahn-Hochbrücke

Cover: Helene Roth, Urban Eyes. Deutschsprachige Fotograf*innen im New Yorker Exil in den 1930er- und 1940er-Jahren, Wallstein Verlag, Göttingen 2024, unter Verwendung einer Fotografie von Fred Stein: Coenties Slip, New York 1946 © Wallstein/Fred Stein Archive

Helene Roth, Urban Eyes. Deutschsprachige Fotograf*innen im New Yorker Exil in den 1930er- und 1940er-Jahren, Wallstein Verlag, Göttingen 2024, 494 S., 234 Abb.,
Open Access: DOI: https://doi.org/10.46500/83535655

 

Band 12 der Reihe: Visual History: Bilder und Bildpraxen in der Geschichte, herausgegeben von Christine Bartlitz, Gerhard Paul und Annette Vowinckel

 

Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten etablierte sich New York als Ankunftsstadt für deutschsprachige Fotograf:innen, denen die Flucht aus Europa gelang. Die Fotografie als Medium befand sich zu dieser Zeit in einem Umbruch, unter anderem durch das Bemühen, sie als Kunstform zu etablieren. Die Exilant:innen wiederum brachten unterschiedliche Ausbildungen, Kameratypen und Emigrationsverläufe mit. Manche waren schon professionell tätig gewesen, andere mussten ihre erlernten Berufe aufgeben und erwarben sich autodidaktisch fotografische Kompetenzen. So unterschieden sich auch ihre künstlerischen Strategien im New Yorker Exil. Die Kamera diente als Medium, sich mit der Metropole auseinanderzusetzen, die Emigrationserfahrung zu reflektieren, Netzwerke aufzubauen und schlicht ökonomisch zu überleben.

Um die komplexen Zusammenhänge von Fotografie und Exil im Kontext der Metropole New York umfassend zu analysieren, nimmt Helene Roth die kreativen Leistungen und heterogenen Perspektiven, aber auch die Niederlagen und Rückschläge emigrierter Fotograf*innen näher in den Blick. Aus einer transnationalen Sicht betrachtet sie die soziokulturellen, politischen sowie künstlerischen Entwicklungen während der 1930er- und 1940er-Jahre.

Für ihre Arbeit ist Helene Roth mit dem Claus-Dieter Krohn Preis für Exilforschung ausgezeichnet worden.

 

 

Reihe „Visual History. Bilder und Bildpraxen in der Geschichte“

Band 1 der Reihe: Gerhard Paul, Das visuelle Zeitalter. Punkt und Pixel, Göttingen 2016

Band 2 der Reihe: Annette Vowinckel, Agenten der Bilder. Fotografisches Handeln im 20. Jahrhundert, Göttingen 2016

Band 3 der Reihe: Jürgen Danyel/Gerhard Paul/Annette Vowinckel (Hg.), Arbeit am Bild. Visual History als Praxis, Göttingen 2017

Band 4 der Reihe: Iwona Kurz/Renata Makarska/Schamma Schahadat/Margarete Wach (Hg.), Erweiterung des Horizonts. Fotoreportage in Polen im 20. Jahrhundert, Göttingen 2018

Band 5 der Reihe: Eszter Kiss, Verhandelte Bilder. Sozialistische Bildwelten und die Steuerung von Fotografien in Ungarn, Göttingen 2017

Band 6 der Reihe: Gerhard Paul, Bilder einer Diktatur. Zur Visual History des „Dritten Reiches“, Göttingen 2020

Band 7 der Reihe: Signe Theill/Annette Vowinckel (Hg.), Von der Repräsentation zur Intervention. Die Vereinten Nationen im Spiegel der Kunst, Göttingen 2021

Band 8 der Reihe: Anja Tack, Riss im Bild. Kunst und Künstler aus der DDR und die deutsche Vereinigung, Göttingen 2021

Band 9 der Reihe: Markus Wurzer, Der lange Atem kolonialer Bilder. Visuelle Praktiken von (Ex-)Soldaten und ihren Familien in Südtirol/Alto Adige 1935-2015, Göttingen 2023

Band 10 der Reihe: Linda Marie Conze, Die Fotografie und das Fest (i.E. Frühjahr 2025)

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