VH-Empfehlungen der Redakteur*innen aus dem Jahr 2021

 

Die Visual History-Redaktion hat das Jahr 2021 noch einmal Revue passieren lassen und ganz individuelle „Highlights“ der Redakteur*innen ausgewählt.

 

Das erste Highlight hat unsere Redakteurin Annette Vowinckel benannt, und es stammt aus der Feder von Andreas Beitin, Direktor des Kunstmuseums Wolfsburg. Im November 2021 erschien sein Beitrag „Energie und Ästhetik“ über eines der Wolfsburger Werke des deutschen Fotografen Heinrich Heidersberger.

„Heinrich Heidersbergers Fotos entführen uns in eine bekannte und gleichzeitig völlig unbekannte Welt. Sie zeigen den Industriestandort Wolfsburg als märchenhafte Stadt – trotz oder gerade wegen der vielen Schornsteine, die durch die Bilder geistern. Unbedingt sehenswert!“ (Annette Vowinckel)

Heinrich Heidersberger, Kraftwerk der Volkswagen AG, Wolfsburg 1971; © Institut Heidersberger, #04148_5

Unsere Redakteurin Sandra Starke hat den von Olaf Berg verfassten Artikel „Alltagskulturelle Aneignungen„ als ihr persönliches Visual History-Highlight des Jahres 2021 ausgewählt.

„Olaf Berg bringt uns hier verschiedene Phänomene des Gebrauchs von Fotografie in digitalen Medien der Gegenwart nahe. Die Kommunikation mit (und nicht über) Bilder könnte neue Kompetenzen bei Prosument*innen herausbilden, auch im Hinblick auf den Umgang mit historischer Fotografie.“ (Sandra Starke)

„Tödliche feministische Waffe. ‚Oh nein! Der rosa Haarglitter tötet meine hegemoniale Männlichkeit“ https://twitter.com/REDefineMX/status/1161325937708949504/photo/1 [06.05.2021]

Unser drittes Visual History-Highlight aus dem Jahr 2021 stammt von Christine Bartlitz. Sie hat sich für den Beitrag „Dokumentation und Demütigung: Judenverfolgung in Amateurfilmen aus dem nationalsozialistischen Wien 1938“ von Michaela Scharf (Ludwig Boltzmann Institute for Digital History) entschieden. Dieser ist im April 2021 erschienen und thematisiert die Judenverfolgung in Amateurfilmen aus dem nationalsozialistischen Wien 1938.

„Michaela Scharf nimmt in ihrem Beitrag den Amateurfilm in den Blick und zeigt anhand von drei Filmdokumenten bemerkenswerte Aufnahmen von der Zerstörung jüdischen Lebens in Wien nach dem „Anschluss“ Österreichs an Hitler-Deutschland im März 1938.“ (Christine Bartlitz)

Filmstills aus: „Ostmark-Wochenschau 12/1938“, 18. März 1938 © Filmarchiv Austria

Das vierte Highlight von Visual-History wurde von unserem Praktikanten Ben Lobedan ausgewählt. Der von Vera Marstaller verfasste Artikel „Samurai und Kamikaze. Von der allmählichen Übernahme fotografischer Gesten aus Japan in deutschen Illustrierten zwischen 1940 und 1945“ wurde im Juni auf Visual-History veröffentlicht und thematisiert die Nutzung japanischer Kriegsfotografie als Propagandainstrument der Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs.

„In diesem rhetorisch überragenden Artikel werden verschiedene Bilder der japanischen und deutschen Kriegsfotografie aus einem multiperspektiven Blickwinkel analysiert und kontrastiert. Der Autorin ist es gelungen, die Ambivalenz in der Nutzung japanischer Kriegsfotografie in deutschen Zeitschriften auf eine anschauliche Art zu verdeutlichen.“ (Ben Lobedan)

„Das Sonnenbanner um die Stirn gewunden, bereit zum letzten Einsatz“,
in: Berliner Illustrierte Zeitung, 11.06.1942 (Jg. 51, H. 23), S. 333

Als fünftes Highlight aus dem Visual History-Jahr 2021 hat Josephine Kuban den im Februar erschienenen Beitrag „Die montierte Stadt. Das Berlin der Weimarer Republik in zwei Graphic Novels der 2000er Jahre“ von Nora Kaschuba ausgesucht. Darin vergleicht die Autorin das Berlin der Weimarer Republik in den zwei folgenden Graphic Novels der 2000er Jahre: Jason Lutes’ „Klassiker“ „Berlin – Steinerne Stadt“ (erster Teil der ab 2003 in der deutschen Übersetzung von Heinrich Anders beim Carlsen-Verlag erschienenen Trilogie) und der deutlich weniger bekannte Band „Wolkenbügel – Berlin im Rausch“ von Sebastian Strombach (erschienen 2018 im Jovis Verlag).

„Mit einem starken Blick für das Detail vergleicht Nora Kaschuba in ihrem Beitrag ‚Die montierte Stadt‘ zwei Graphic Novels, die das Berlin der Weimarer Republik thematisieren. Damit macht sie nicht nur Lust aufs Weiterlesen in den beiden ausgewählten Bänden, sondern auch generell auf das Eintauchen in die Bilderwelt der Geschichtscomics.“ (Josephine Kuban)

Cover: Sebastian Strombach, Wolkenbügel – Berlin im Rausch, Jovis Verlag, Berlin 2018 © | Jason Lutes „Berlin – Steinerne Stadt“, Carlsen Verlag, Hamburg 2003 ©

Der sechste und letzte Artikel unserer Highlight-Reihe von Visual History wurde von Violetta Rudolf ausgewählt: Das multimedial geführte Interview mit Gerhard Paul ist im März 2021 erschienen und liefert Antworten auf spannende Grundfragen der Visual History.

„Die Redakteurinnen Christine Bartlitz und Josephine Kuban nehmen uns mit auf eine Reise nach Flensburg. Mit Fotos und Videoausschnitten sind wir dabei, wie sie sich mit Gerhard Paul über große Fragen der Visual History unterhalten. Ein wunderbarer Beitrag für dunkle Wintertage bei Kerzenlicht und heißem Tee.“ (Violetta Rudolf)

Gerhard Paul in seinem Wohnzimmer, Flensburg, 29. September 2020. Foto: Josephine Kuban ©

 

 

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern einen guten Start in ein gesundes, neues Jahr 2022!

Silvesterfeier in einer Kölner Kneipe, 1966. Quelle: bpk-Website Fotografin: Abisag Tüllmann (1935-1996), Lizenz: CC-BY-NC-ND

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